Free Software: Richard Stallman is in Town ========================================== Presseerklärung des Frankfurt Free Software and Culture Institute e.V. Am 8. und 9. Juli haben wir in Zusammenarbeit mit der Free Software Foundation, dem Gallus Theater, der Gesellschaft für Informatik e.V. und dem Institut für Informatik Johann Wolfang Goethe Universität Richard Stallman nach Frankfurt eingeladen, um an zwei aufeinanderfolgenden Abenden Vorträge über das Anliegen der von ihm im Jahre 1983 initiierten Bewegung für Freie Software zu sprechen. Richard Stallman ist der Initiator und wesentliche Entwickler des GNU-Betriebssystems, das in Kombination mit dem Linux-Kernel inzwischen weite Verbreitung genießt. Er ist ferner Entwickler des emacs-Editors und Erfinder der GNU-Lizenz, die es ermöglicht freie Software rechtlich als solche zu schützen und deren freien Charakter für alle Zukunft zu garantieren. Die GNU-Lizenz ist die Basis für viele freie Projekte im Internet, wie z.B. die Wikipedia, sowie für viele von ihr abgeleitete freie Lizenzen, wie einige Lizenzen aus dem Creative Commons-System. Richard Stallman wird folgende Vorträge in englischer Sprache halten: 1. Free Software and Your Freedom Mittwoch, 8. Juli, 19.00 Uhr @Gallus Theater, Kleyerstrasse 15 Richard Stallman wird über die Ziele und Inhalte der Bewegung für Freie Software sprechen, sowie über die Bedeutung und die Geschichte des GNU-Betriebssystems, das in Kombination mit dem Linux-Kernel weltweit von mehreren 10-Millionen Usern eingesetzt wird. Die Bewegung für Freie Software kämpft dafür, dass Computerbenutzer die von ihnen verwendete Software uneingeschränkt ausführen, kopieren, verbreiten, untersuchen, verändern und verbessern dürfen, um so immer in der Lage zu sein, den eigenen Computer vollständig zu kontrollieren. 2. Copyright vs. Community Donnerstag, 9. Juli, 18.00 Uhr @Uni Frankfurt Campus Westend, Casino, Festsaal Das Urheber- und Kopierrecht wurde im Zeitalter der Erfindung der Druckerpresse entwickelt und war auf Verhältnisse ausgerichtet, in denen Dokumente unter den Bedingungen starker Zentralisierung vervielfältigt werden, wie dies durch diese Technologie erzwungen wird. Dieses Kopierrecht passt jedoch nicht in die Welt von Computernetzwerken, in denen Verstöße hiergegen nur durch drakonische Strafen geahndet werden können. Die internationalen Lobbyverbände derjenigen globalen Unternehmen, die vom traditionellen Kopierrecht profitieren, kämpfen für solche drastischen Strafen, und darum, ihren Einfluß sogar noch weiter auszudehnen. Sie schränken damit jedoch den Zugriff der Öffentlichkeit auf neue Technologien unverhältnismäßig ein. Wenn wir hingegen das ursprüngliche Ziel des Kopierrechts -- Qualität und Fortschrittlichkeit der Erzeugnisse für die Öffentlichkeit auf möglichst hohem Niveau zu wahren -- aufrechterhalten wollen, müssen wir einen anderen Weg beschreiten, als das alte Kopierrecht weiter unverändert fortzuschreiben. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Website zur Veranstaltung: http://ffsci.de Journalisten aller Medien sind herzlich eingeladen, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen und darüber zu berichten. Interviews mit Richard Stallman sind direkt im Anschluß an die Vorträge möglich. Dort können auch Termine zu Interviews am Folgetag verabredet werden. Voraussetzung für ein Interview ist jedoch die Teilnahme am gesamten Vortrag. Zur Vorbereitung eines Interviews oder eines Presseartikels wird die Lektüre folgender Dokumente wärmstens empfohlen: http://www.gnu.org/gnu/the-gnu-project.html http://www.gnu.org/gnu/gnu-linux-faq.html http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html http://www.gnu.org/philosophy/categories.html http://www.gnu.org/philosophy/words-to-avoid.html http://www.gnu.org/philosophy/compromise.html http://stallman.org/articles/internet-sharing-license.en.html http://stallman.org/articles/ebooks.pdf Das Frankfurt Free Software and Culture Institute e.V. ist eine freie wissenschaftliche Einrichtung die sich in Lehre und Forschung unterschiedlichen Gebieten aus Technik und Geisteswissenschaften widmet. Eines ihrer Ziele ist die Vermittlung von elementaren Kenntnissen im Umgang mit freier Software, um die allgemeine Kompetenz der Öffentlichkeit zu erhöhen und dazu beizutragen, die digitale Kluft zu verringern. Das Institut bietet Kurse an zum Erlernen des Umgangs mit dem GNU/Linux-Betriebssystem, die Vorbereitung auf die LPIC-Prüfung (Linux Professional Institute Certificate), sowie Kurse zum Erlernen der Bedienung anderer freier Software (LaTeX, GIMP etc.) Das Institut wird von Harald Vajkonny geleitet. Website: http://ffsci.de Die Free Software Foundation ist eine 1985 von Richard Stallman gegründete gemeinnützige internationale Stiftung, die dafür eintritt, die Rechte von Nutzern freier Software zu verteidigen und Freiheit im Zusammenhang mit Computernutzung zu fördern. Ausführliche Informationen über die Ziele der FSF finden Sie hier: https://www.fsf.org/about/ Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 20.000 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung. Das Institut für Informatik vertritt an der Johann Wolfgang Goethe – Universität das Fach Informatik in Forschung und Lehre. Es ist dem Megatrend „Digitalisierung“ in ganz besonderem Maße verpflichtet und lebt diesen in sehr vielen Anwendungsgebieten: den Life Sciences, der Physik und Chemie und besonders auch den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie den Geisteswissenschaften, sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Das Gallus Theater ist eine freie unabhängige Bühne, die freien Theatergruppen die Möglichkeit für Auftritte und Neuentwicklung von Produktionen gibt. Es hat kein eigenes Ensemble, sondern kooperiert arbeitsteilig mit freien Künstlern oder Gruppen in den Bereichen Schauspiel, Tanz, Musik, Kinder- und Jugendtheater und Bildender Kunst. Besonderes Anliegen ist die Vermittlung fremder Kulturen und Kunsttraditionen mit fremdsprachigen Darbietungen und die Förderung von Kulturaustausch durch Gastspiele. Darüberhinaus liefert das Theater Beiträge zu gesellschaftlichen Fragen wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, religiöse Toleranz, Jugendarbeitslosigkeit, freie Information und arbeitet im Stadtteil Gallus aktiv in Gremien mit.