Liebe CCCler,
einige der Darmstädter Freifunker kennen mich bereits. Hiermit lade ich
Euch zu einem Vortrag zum Thema Elektronische Gesundheitskarte/-akte
ein, da für Euch sicherlich die Datenschutzaspekte relevant sein
dürften. Ich gehöre zu einer Gruppe von eGK-Gegnern und habe den Vortrag
zusammen mit dem Haus am Dom organisiert. Gerne könne wir uns im
Anschluss an den Vortrag noch unterhalten.
Viele Grüße
Arne Buß
Anlässlich der jüngsten Äußerungen des Bundesgesundheitsministers auf
dem Deutschen Ärztetag haben wir kurz entschlossen einen Fachmann ins
Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt eingeladen zum Thema
*Jan Kuhlmann: Elektronische Gesundheitsakten - die Karten werden neu
gemischt**
*Mittwoch 20.6.2018, 20:00 Uhr**
**
**Heutzutage jagt eine Pressemeldung über elektronische
Gesundheitsakten, die bald verfügbar sein sollen, die nächste. Wo stehen
wir, worum geht es dabei für Patientinnen und Patienten, was ist in den
nächsten zwei Jahren Neues zu erwarten? Darum geht es in dieser
Veranstaltung.
Seit 2004 ist die "Elektronische Gesundheitsakte" als eine Anwendung der
Elektronischen Gesundheitskarte (EGK) geplant. Solange steht sie schon
im Gesetz, 2006 sollte diese Akte bereits kommen. Nach unzähligen
Verschiebungen ist diese EGK-Akte noch immer nicht in Sicht. Obwohl nach
einem Gutachten erst diese Akte das ganze EGK-Projekt finanziell
sinnvoll machen würde. Andere Anwendungen wurden vorgezogen,
insbesondere der Stammdatenabgleich.
Mittlerweile hat sich eine globale Euphorie für Gesundheitsakten etwas
gelegt. Nachdem Microsoft und Google mit ihren jeweils eigenen
Gesundheitsakten im Netz gescheitert sind, liegen beide Programme auf Eis.
Ärzte (beziehungsweise Krankenhäuser), Versicherungen und
Software-Hersteller kämpfen um die Vorherrschaft auf die
Gesundheitsdaten. Jede Gruppe will möglichst umfassende
Zugriffsmöglichkeiten für sich selbst, wobei alle andern möglichst wenig
Zugriff erhalten sollen. Dadurch ist der Prozess blockiert.
Seit geraumer Zeit gibt es elektronische Fallakten, welche unabhängig
von der Gesundheitskarte funktionieren. Zum Beispiel für die
Weiterbehandlung von kranken Menschen, die aus dem Krankenhaus entlassen
wurden und draußen weiter behandelt werden. Zugriff auf diese Akten
haben jeweils nur wenige Ärztinnen und Ärzte. In diese Richtung sollte
es aus Sicht der Ärzte weitergehen. Bei den anderen Beteiligten, die
Ihre neuen Geschäftsmodelle gefährdet sehen, hält sich die Begeisterung
darüber in Grenzen.
2017 haben die Techniker Krankenkasse und der AOK-Verband Schlagzeilen
gemacht. Sie wollen ihren Versicherten eigene elektronische
Gesundheitsakten zur Verfügung stellen, ohne dass die EGK dabei benutzt
wird. Ein Startup aus Hamburg entwickelt eine Smartphone-App für
dasselbe Ziel.
Der auf IT-Recht spezialisierte Rechtsanwalt Jan Kuhlmann zieht eine
Zwischenbilanz:
* Was ist bei der E-Gesundheitsakte in nächster Zeit Neues zu erwarten?
* Was davon kann sinnvoll sein, aus Sicht der Patientinnen und Patienten?
* Können wir die Entwicklung beeinflussen, wenn ja, wie?"